Tradition in der modernen Welt: Die Rolle des zeitgenössischen Gastwirts
Tradition in der modernen Welt: Die Rolle des zeitgenössischen Gastwirts
Wir treffen Bernd Weiβensteiner, Gastwirt des Bozener Hotels Bad St. Isidor, um uns aus dem Leben des modernen Gastwirts zu erzählen. „Ein wunderschöner Beruf, der das Beste aus Tradition und Moderne vereint und immer in Kontakt mit der Welt ist.“
Die Liebe zur Familie, aber auch zu einem Beruf, der sich heute modernisiert hat, der aber in Südtirol weiterhin eine alte Tradition verteidigt. Der Wirt, Bernd Weiβensteiner, ist der unermüdliche Protagonist des Bad St. Isidor, ein kleines Hotel am Kampenner Weg in Bozen, das das typische Produkt zu seinem Aushängeschild macht. Nach Jahren und verschiedenen Berufserfahrungen, entschloss sich Bernd, seine Frau bei der Leitung voll zu unterstützen.
„Ich habe vor fünf Jahren angefangen, ausschließlich für Bad St. Isidor zu arbeiten, und ich bin sehr zufrieden mit dieser Wahl. Dieser Beruf befriedigt und füllt jeden Tag aus. Sicherlich kein einfacher Beruf, aber mit der ständigen Befriedigung des Kontakts mit Menschen, der Geselligkeit und auch der Entdeckung von Menschen, die von weit herkommen, gleicht sich dies aus.
Woher kommen Ihre Gäste?
"Von überall. Italien, Österreich und Deutschland, wäre vielleicht banal zu sagen, aber die Welt blickt tatsächlich auf Bozen. Manchmal ist es uns vielleicht gar nicht bewusst. Erst letzte Woche haben wir eine Gruppe chinesischer und südkoreanischer Touristen begrüßt. Wir hatten sogar Australier zu Gast.“
Was suchen sie?
„Das ist der Aspekt, der mich am meisten stolz macht. Sie wollen Tradition von uns. Sie wollen den Beruf des Gastgewerbes, also des Gastwirts, wie er in Südtirol seit Jahrzehnten verstanden wird, neu entdecken. Wir kennen die Vorteile und Annehmlichkeiten der Moderne, wissen aber auch, dass bestimmte Wurzeln nicht verraten werden sollten. Es ist ein Zustand, in dem wir uns gut und wohl fühlen. Ich denke zum Beispiel an die Architektur und der traditionellen Gastronomie in Kombination mit der Bozen Card, mit der man sich bequem und einfach überall hinbewegen kann. Wir fangen das Beste aus jedem historischen Moment ein und bieten es unseren Besuchern, mit der Fähigkeit des Geschichtenerzählens und der menschlichen Beziehungen an. Heute würde ich sagen, dass das die beste Definition eines Gastwirts ist.“
Wir stehen jedoch am Anfang des Törggelens.
„Was für eine tolle Zeit. Es kommen immer viele Bozner zu Besuch; währen des Törggelen steigt die Zahl der Besucher. Es ist schön, sie wiederzusehen, sie willkommen zu heißen und zu plaudern, während wir unsere besten Produkte aus Tradition und Saisonernte anbieten. An sich ist es genau das Ritual des Törggelens, das in seiner zeitgenössischen Form wiederholt wird: das Sitzen am Tisch zu einer bestimmten Jahreszeit, die den Ausgleich und die Geschichte des eigenen Lebens darstellt. Und ihre eigenen Reben. (lacht)“
Was werden wir in Bad St. Isidor für dieses Törggelen vorfinden?
„Tolle Klassiker wie hausgemachte Schlutzkrapfen oder Kürbis-Gersten-Suppe. Sauerkraut, Rippchen, Keulen, Würstchen, Blutwurst und Knödel sind auch nicht zu vergessen. Es gibt auch Platz für selbstgemachte Krapfen. Kastanien und Most? Aber das brauch ich nicht einmal zu sagen.”