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Ardelio Michielli

Bozen hat eine große Tradition im Schwimmen – besonders im Wasserspringen. Sportlerinnen und Sportler der Stadt können hier auf internationale Spitzenleistungen und sogar Erfolge bei Olympischen Spielen verweisen. Die Familie Cagnotto und der legendäre Wasserspringer Klaus Di Biasi haben die Landeshauptstadt Südtirols zu einem Zentrum dieses Sports gemacht. Jedes Jahr trifft sich die Elite der Springerinnen und Springer beim Internationalen Wassersprung-Meeting in Bozen.

Ardelio Michielli ist als Präsident der Vereinigung „Bolzano Nuoto“ einer der Organisatoren des Meetings, das auch vom Verkehrsamt der Stadt mitgetragen wird.

Mit Michielli blicken wir auf dieses Ereignis im Bozner Sommer, das prima in den touristischen Rahmen der Stadt passt.

Michielli: „Es ist immer ein emotionales Erlebnis, wenn Delegationen aus vielen Ländern zum Meeting nach Bozen kommen. Zunächst einmal müssen wir der Stadt dankbar sein, dass sie uns eine Infrastruktur wie das Olympiabecken im Lido in der Triester Straße bietet. Dann muss man diese Chance auch zu nutzen.“

Die Tradition im Wasserspringen ist wichtig, oder?

 „Natürlich, aber sie allein reicht nicht aus. Es bedarf einer zuverlässigen Organisation und eines internationalen Ansehens, das man sich erwerben und festigen muss. Die Delegationen kommen immer gerne nach Bozen – wir sprechen von rund 600 Personen bei jeder Ausgabe.“

Welchen Eindruck haben die Gäste von der Stadt?

„Die Sporteinrichtungen sind auf absolutem Spitzenniveau, aber auch außerhalb des Schwimmbades sind die Gäste begeistert, sowohl von der Schönheit der Stadt als auch von den schnell erreichbaren umliegenden Gebieten. Normalerweise dauern die Wettkämpfe drei Tage lang; die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bleiben aber für fünf bis sechs Tage in Südtirol. Sie haben also Zeit, die Umgebung kennenzulernen. Mehr als einer hat uns gesagt, dass Bozen die schönste Stadt im gesamten internationalen Meeting-Reigen ist.“

Und wie nehmen die Bozner dieses Event wahr?

„Absolut positiv. Es gibt natürlich immer wen, der es bedauert oder sich beschwert, dass das Schwimmbad während der Wettkämpfe nicht zugänglich ist, aber das ist wirklich eine Minderheit.“

Was könnte man noch besser machen?

„Großveranstaltungen bringen besondere Anforderungen mit sich, vor allem, was die Unterbringung in den Hotels betrifft. Der internationale Verband verlangt aus logistischen Gründen, dass die Delegationen in einem oder zwei Hotels untergebracht werden. Mehr sollten (dürfen?) es nicht sein. Das Problem ist, dass fast alle, von den Athleten bis zu den Trainern, Einzelzimmer verlangen. In unserer Stadt ist das aber kaum möglich, denn wir sind anders aufgestellt, die meisten Gäste kommen mit ihrer Familie oder zumindest zu zweit zu uns. Vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hatten wir etwa 30 Delegationen zu Gast, und jede mit mindestens drei Personen. Das waren wirklich viele Einzelzimmer zu finden. Oft lösen wir das Problem mit Doppelzimmern zur Einzelnutzung, aber das ist weder ideal für die Gäste noch für die Hotels, die uns zum Glück entgegenkommen.“

Und wie löst man dieses Problem?

„Es wäre hilfreich, Strukturen für solche Anforderungen zu schaffen. Das könnte schließlich auch dazu führen, dass mehr solcher Veranstaltungen in Bozen stattfinden. Sie sind ja ein unglaublicher Motor für die Stadt.“